Landgang in Bratislava
ANREISE
Wir sind mit 4 Personen um 04:30 von Hamburg losgefahren und
haben die Strecke, Hamburg bis Passau (A7 - A3 - B12) 837 km, mit kleinen
Pausen, in etwa 7,5 Std. geschafft. Dort haben wir das Auto in der Globusgarage
- ca. 7 km vom Hafen entfernt - abgestellt. Diesen Stellplatz haben wir
vorher reservieren lassen. Die Kosten beliefen sich auf 60,00 Euro. Statt des
inkludierten Transfers zum Schiff, sind wir - natürlich ohne Gepäck - mit dem
Linienbus in das Zentrum von Passau gefahren, um uns in der verbleibenden Zeit,
bis ca. 15:00 dort etwas umschauen zu können. Es war allerdings so ungemütlich
und kalt, dass wir doch versuchten, so früh wie möglich an Bord der Rigoletto
kommen zu können. Um 14:30, war es schließlich soweit. Auch unser Gepäck, kam
um diese Zeit an Bord des Schiffes. Um 16:00 legt die RIGOLETTO ab und nahm
Kurs auf Linz, bzw. die erste Schleuse.
Trotz recht zeitigem Auslaufens, hatte der Kapitän von
Anfang an Probleme, die vorgesehenen Zeiten einzuhalten. Verspätungen von ca. 2
Std. waren die Folge. Damit wurden die Zeiten für die Ausflügler in Bratislava
und Kalocsa ziemlich knapp.
BRATISLAVA - Die Altstadt war schnell erreicht und
überraschte uns mit einem sehr gepflegten, sehenswerten
Zentrum. Die knapp 2 Std. für den Stadtbummel, reichten gerade aus,
um die abendliche, allerdings wegen den niedrigen Temperaturen,
auch fast frostige Atmosphäre, aufnehmen zu können.
KALOCSA - war eigentlich nur für diejenigen interessant, die
den Puzta - Ausflug gebucht hatten.Wir hatten statt dessen nur eine
Ortsbesichtigung vorgenommen und sind die 6 Km hin und zurück, zu Fuß
gegangen.
In BUDAPEST - lag die Rigoletto günstig zwischen der weißen
Elisabethbrücke und der grünen Freiheitsbrücke. Hier hatten wir den ganzen Tag
Zeit. Am Vormittag hatten wir uns die Markthalleund die Einkaufsstraßen mit den
imposanten Baudenkmälern vorgenommen. Nachmittags ging es über die
Kettenbrücke, durch den anschließenden Tunnel von hinten auf den Burgberg, mit
dem Burgpalast, der Matthiaskirche und der Fischerbastei. Von dort
genossen wir den Blick hinüberzum Parlamentsgebäude. Den Abend schlossen
wir mit einem Spaziergang in der Fußgängerzone ab, leider ohne irgendwo
auf Lokalitäten, mit ungarische Musik zu stoßen.
ESZTERGOM - und Donauknie, war ein Busausflug am nächsten
Tag, an dem wir von Budapest austeilgenommen hatten, während
die Rigoletto sich auf den Weg machte, um uns dann von dort zurWeiterfahrt
wieder aufzunehmen. Zunächst aber führte uns der Ausflug in die
Kleinstadt SZENTENDRE - bekannt durch das Kunsthandwerk und dem
baulichen Charme, durch die ständigTouristen angelockt und auf dem
Wege nach Esztergom, dort durchgeschleust werden.
In Esztergom, beschränkte sich die Besichtigung auf die
Basilika. Vom Donauknie bekamen wir entgegen der Ausflugsbeschreibung, leider
nichts zu sehen.
Von WIEN-NUSSDORF - aus, gelangten wir problemlos mit der
Straßenbahn, in das Wiener Zentrum. Mit dem gelösten 24 Std. -
Ticket, konnten wir alle Verkehrsmittel des öffentlichen Nahverkehrs
nutzen. Nachmittags ging es dann zum Schloss Schönbrunn mit seinem Ostermarkt und
nochmal zurück in das Zentrum, rund um die Hofburg. Den
Abend verbrachten wir in Grinzing. Hier wäre es aber auch besser
gewesen, wenn wir für den Besuch eines Heurigen Lokals, einen organisierten
Ausflug gebucht hätten. Die Plätze in diesen Lokalen, waren ausnahmslos
fest gebucht.
WEISSENKIRCHEN - gehört zum Gebiet der malerischen Wachau und
hat ca. 200 Einwohner. Nennenswert ist hier die Pfarrkirche aus dem 16. Jahrh.,
die 1735 im Barockstil umgebautwurde. Nach 2,5 Std. Aufenthalt, wurde die
Fahrt nach Passau, mit verbliebenen 7 Schleusen und ca. 215 Km
Fahrtstrecke fortgesetzt.
SCHIFFSBEURTEILUNG
Nach unserer Fahrt im Jahr 2002 auf der Switzerland II,
war es nun die 2. Fahrt, auf einemFluss-Kreuzfahrtschiff. Auch hier
war es der Sonderpreis, der es uns sehr leicht machte, uns für diese Fahrt
auf der Rigoletto zu entscheiden. Vorweggenommen, kann ich sagen, dass die Rigoletto unsere
Erwartungen zwar erfüllte, aber über alles gesehen, doch noch ein gutes
Stück von dem insgeamt Gebotenen der Switzerland II, entfernt war.
Die Kapazität von 120 Passagieren, lässt bei der Größe der
Rigoletto die Vermutung zu, dassdie Kabinengröße nicht
allzu üppig ausfallen konnte. Umso mehr aber waren wir überrascht, wie
viel die 11 qm an persönlichem Platz, noch hergeben konnten. Die
maßgeschneiderte Kabineneinrichtung mit den Wandklappbetten war neu und
allemal recht behaglich. Der Kleiderschrank bot bei 1 m Breite genügend
Platz, zum Aushängen, der wieder einmal zuviel eingepackten Kleidungsstücke.
Schubladen und Ablageflächen, ermöglichten problemlos Ordnung in der
Kabine zu halten. Der SAT-TV ließ auf der ganzen Strecke einen guten
Empfang von, ich meine 14 Programme zu. Das Bad mit Dusche, war zwar klein,
aber gut nutzbar. Das WC, war vielleicht etwas hart in die Ecke
gequetscht.
Tagsüber wurden die Betten weggeklappt und zwei
sesselähnliche Sitzvorrichtungen, kamen zum Vorschein. Diese bildeten mit
dem angesetzten Tisch, eine praktische, nutzbare Einheit.Die Kabinenbeleuchtung
war angenehm wohnlich, die Klimaanlage ließ sich gut regeln.Am Wohngefühl, gab
es somit nichts rumzunörgeln. Die Lobby Lobby mit den Treppen nach unten, zu
den Kabinen auf der einen Seite und zum Speisesaal auf der anderen
Seite, war groß genug, um eine kleine Bibliothek und zwei
Sitzgruppen unterzubringen. Hier wurden um 11:00 eine Boullion und um
22:00 Snacks angeboten.
Der Salon war mit zusammen passenden, aber unterschiedlichen
Polstermöbeln ausgestattet, war sehr gemütlich und lud zum Verweilen ein.
Überall wo man saß, bot der Salon einen schönen Ausblick auf die Donau und
deren Ufer. Die im Salon integrierte Bar, war gut proportioniert und
trug zum positiven Stimmungsbild bei. Der im Unterdeck gelegene Speisesaal
hingegen wirkte eher nüchtern und unfertig. Störend empfand ich, dass
die Deckenbeleuchtung nicht im Einklang mit der Tischanordnung stand. Die
fehlende Aussicht, sollte durch einen fast überall sichtbares 42 Zoll großes
Plasma Display, auf dem Bilder der Bug-Camera übertragen wurden,
ersetzt werden. Im Vergleich zur Switzerland II, verlor in
diesem Bereich deutlich.
DIE KÜCHE
Sie war vor Reiseantritt meine größte Sorge. Hatte ich doch
von dem guten Essen auf der Switzerland II geschwärmt, wollte ich nicht,
dass unsere Freunde nun enttäuscht sein müssten. Diese Sorge, aber
erwies sich als unbegründet, wenn auch allerdings die gesamte Präsentation auf
der Switzerland II, einen wertigeren Eindruck hinterließ. Aber diesen Vergleich,
konnten nur Ingrid und ich anstellen.
DER SERVICE
Über den Service meckern wir selten, da wir keine besondere
Aufmerksamkeit beanspruchen.Über kleine Fehler, die hier - wie überall immer
wieder vorkommen, sind wir bereit, hinweg zu sehen. Dafür, dass es sich
hier um eine Jungfernfahrt handelte und noch nicht alles eingespielt sein
konnte, lief alles gut und ohne Störungen für die Passagiere. Die
Reiseleiterin KARIN von Air Maritime, hatte alles gut im Griff. Zudem machte
sie unaufdringlich, auf interessante Auffäligkeiten, der Uferseiten
aufmerksam. Ferner kümmerte sie sich um Ortbeschreibungen und Pläne, wo
immer es wünschenswert und möglich war.
Die musikalische Begleitung dieser Reise war allerdings
eher schwach. Der Alleinunterhalter wurde seiner Aufgabe, z.B. an den
Abenden Tanzmusik zu bieten, nach unser aller Geschmack, nicht gerecht.
Andere Highlights, wie z.B. eine Crew-Show, wurden nicht angeboten.
ZUSAMMENFASSUNG, KREUZFAHRTERLEBNIS
Mit einer Hochseekreuzfahrt, ist so eine Flusskreuzfahrt aus verschiedenen
Gründen nichtvergleichbar. Somit hielt sich die Begeisterung bei den
Frauen doch in Grenzen. Eine Fahrt, z.B. bis an das Schwarze Meer,
könnten sich die Frauen, nicht so gut vorstellen, während wir Männer,
da durchaus einen Reiz darin sehen würden. Allerdings würde mich ein
so schwaches Unterhaltungsprogramm, wie es hier die Rigoletto geboten
hatte, tatsächlich zunächst auch etwas abschrecken.
Ob größere Flussschiffe mit einer Ausstattungen
wie Poolbereich, Whirlpool, Sauna und Fitnessraum, wirklich mehr
Kreuzfahrtgefühl aufkommen lassen, vermag ich so nicht zu sagen, Aber alles das
fehlte hier auf der Rigoletto, wenn wir mal von drei, auf dem Außendeck
stehenden Geräten absehen.
Die Rigoletto war trotz des Preisangebotes, nur zu 70%
belegt. Ob sich damit die schlechte Unterhaltungsleistung begründen
lässt, weiß ich natürlich nicht.
Ich hoffe, dass wir irgendwann dann doch mal wieder eine
Flussfahrt buchen werden, wo diese Schwächen, nicht so zu spüren
sind.
|
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen