Mittwoch, 7. September 2016

UNSERE zweite FLUSS KREUZFAHRT 2004
Mit der Rigoletto auf der Donau
von Passau bis Kalosca
vom 27.03. bis 03.04.2004

Die  RIGOLETTO  hier am Anleger Wien-Nussdorf

Baujahr: 1987 als WILHELM TELL    Umbau / Umbenennung: 2003    Reederei: AQUATEL RIVER CRUISE LINE / NL
Veranstalter: AIR MARITIME       Länge: 105,00 m      Breite: 10,50 m      Tiefgang: 1,30 m      Passagiere: 120
zuletzt als Eigner und Reeder bekannt:  SIJFA CRUISES / NL
Landgang in Bratislava





ANREISE
Wir sind mit 4 Personen um 04:30 von Hamburg losgefahren und haben die Strecke, Hamburg bis Passau (A7 - A3 - B12) 837 km, mit kleinen Pausen, in etwa 7,5 Std. geschafft. Dort haben wir das Auto in der Globusgarage -  ca. 7 km vom Hafen entfernt - abgestellt. Diesen Stellplatz haben wir vorher reservieren lassen. Die Kosten beliefen sich auf 60,00 Euro. Statt des inkludierten Transfers zum Schiff, sind wir - natürlich ohne Gepäck - mit dem Linienbus in das Zentrum von Passau gefahren, um uns in der verbleibenden Zeit, bis ca. 15:00 dort etwas umschauen zu können. Es war allerdings so ungemütlich und kalt, dass wir doch versuchten, so früh wie möglich an Bord der Rigoletto kommen zu können. Um 14:30, war es schließlich soweit. Auch unser Gepäck, kam um diese Zeit an Bord des Schiffes. Um 16:00 legt die RIGOLETTO ab und nahm Kurs auf Linz, bzw. die erste Schleuse.
Trotz recht zeitigem Auslaufens, hatte der Kapitän von Anfang an Probleme, die vorgesehenen Zeiten einzuhalten. Verspätungen von ca. 2 Std. waren die Folge. Damit wurden die Zeiten für die Ausflügler in Bratislava und Kalocsa ziemlich knapp.

BRATISLAVA - Die Altstadt war schnell erreicht und überraschte uns mit einem sehr gepflegten,  sehenswerten Zentrum. Die knapp 2 Std. für den Stadtbummel, reichten gerade aus, um die  abendliche, allerdings wegen den niedrigen Temperaturen, auch fast frostige Atmosphäre, aufnehmen zu können.
KALOCSA - war eigentlich nur für diejenigen interessant, die den Puzta - Ausflug gebucht hatten.Wir hatten statt dessen nur eine Ortsbesichtigung vorgenommen und sind die 6 Km hin und zurück, zu Fuß gegangen.
In BUDAPEST -  lag die Rigoletto günstig zwischen der weißen Elisabethbrücke und der grünen Freiheitsbrücke. Hier hatten wir den ganzen Tag Zeit. Am Vormittag hatten wir uns die Markthalleund die Einkaufsstraßen mit den imposanten Baudenkmälern vorgenommen. Nachmittags ging es über die Kettenbrücke, durch den anschließenden Tunnel von hinten auf den Burgberg, mit dem Burgpalast, der Matthiaskirche und der Fischerbastei. Von dort genossen wir den Blick hinüberzum Parlamentsgebäude. Den Abend schlossen wir mit einem Spaziergang in der Fußgängerzone ab, leider ohne irgendwo auf Lokalitäten, mit ungarische Musik zu stoßen.
ESZTERGOM  - und Donauknie, war ein Busausflug am nächsten Tag, an dem wir von Budapest austeilgenommen hatten, während die Rigoletto sich auf den Weg machte, um uns dann von dort zurWeiterfahrt wieder aufzunehmen. Zunächst aber führte uns der Ausflug in die Kleinstadt SZENTENDRE -  bekannt durch das Kunsthandwerk und dem baulichen Charme, durch die ständigTouristen angelockt und auf dem Wege nach Esztergom, dort durchgeschleust werden.
In Esztergom, beschränkte sich die Besichtigung auf die Basilika. Vom Donauknie bekamen wir entgegen der Ausflugsbeschreibung, leider nichts zu sehen. 
Von WIEN-NUSSDORF  - aus, gelangten wir problemlos mit der Straßenbahn, in das Wiener Zentrum. Mit dem gelösten 24 Std. - Ticket, konnten wir alle Verkehrsmittel des öffentlichen Nahverkehrs nutzen. Nachmittags ging es dann zum Schloss Schönbrunn mit seinem Ostermarkt und nochmal zurück in das Zentrum, rund um die Hofburg.  Den Abend verbrachten wir in Grinzing. Hier wäre es aber auch besser gewesen, wenn wir für den Besuch eines Heurigen Lokals, einen organisierten Ausflug gebucht hätten. Die Plätze in diesen Lokalen, waren ausnahmslos fest gebucht.

WEISSENKIRCHEN -  gehört zum Gebiet der malerischen Wachau und hat ca. 200 Einwohner. Nennenswert ist hier die Pfarrkirche aus dem 16. Jahrh., die 1735 im Barockstil umgebautwurde. Nach 2,5 Std. Aufenthalt, wurde die Fahrt nach Passau, mit verbliebenen 7 Schleusen und ca. 215 Km Fahrtstrecke fortgesetzt. 


SCHIFFSBEURTEILUNG
Nach unserer Fahrt im Jahr 2002 auf der Switzerland II, war es nun die 2. Fahrt, auf einemFluss-Kreuzfahrtschiff.  Auch hier war es der Sonderpreis, der es uns sehr leicht machte, uns für diese Fahrt auf der Rigoletto zu entscheiden. Vorweggenommen, kann ich sagen, dass die Rigoletto unsere Erwartungen zwar erfüllte, aber über alles gesehen, doch noch ein gutes Stück  von dem insgeamt Gebotenen der Switzerland II, entfernt war. 
Die Kapazität von 120 Passagieren, lässt bei der Größe der Rigoletto die Vermutung zu, dassdie Kabinengröße nicht allzu üppig ausfallen konnte. Umso mehr aber waren wir überrascht,  wie viel die 11 qm an persönlichem Platz, noch hergeben konnten. Die maßgeschneiderte Kabineneinrichtung mit den Wandklappbetten war neu und allemal recht behaglich. Der Kleiderschrank bot bei 1 m Breite genügend Platz, zum Aushängen, der wieder einmal zuviel eingepackten Kleidungsstücke. Schubladen und Ablageflächen, ermöglichten problemlos  Ordnung in der Kabine zu halten. Der SAT-TV ließ auf der ganzen Strecke einen guten Empfang von, ich meine 14 Programme zu. Das Bad mit Dusche, war zwar klein, aber gut nutzbar. Das WC, war vielleicht etwas hart in die Ecke gequetscht.
Tagsüber wurden die Betten weggeklappt und zwei sesselähnliche Sitzvorrichtungen, kamen zum Vorschein. Diese bildeten mit dem angesetzten Tisch, eine praktische, nutzbare Einheit.Die Kabinenbeleuchtung war angenehm wohnlich, die Klimaanlage ließ sich gut regeln.Am Wohngefühl, gab es somit nichts rumzunörgeln. Die Lobby Lobby mit den Treppen nach unten, zu den Kabinen auf der einen Seite und zum Speisesaal auf der anderen Seite, war groß genug, um eine kleine Bibliothek und zwei Sitzgruppen unterzubringen. Hier wurden um 11:00 eine Boullion und um 22:00 Snacks angeboten.
Der Salon war mit zusammen passenden, aber unterschiedlichen Polstermöbeln ausgestattet, war sehr gemütlich und lud zum Verweilen ein. Überall wo man saß, bot der Salon einen schönen Ausblick auf die Donau und deren Ufer.  Die im Salon integrierte Bar, war gut proportioniert und trug zum positiven Stimmungsbild bei. Der im Unterdeck gelegene Speisesaal hingegen wirkte eher nüchtern und unfertig. Störend empfand ich, dass die Deckenbeleuchtung nicht im Einklang mit der Tischanordnung stand.  Die fehlende Aussicht, sollte durch einen fast überall sichtbares 42 Zoll großes Plasma Display,  auf dem Bilder der Bug-Camera übertragen wurden, ersetzt werden. Im Vergleich zur  Switzerland II, verlor in diesem Bereich deutlich.

DIE KÜCHE 
Sie war vor Reiseantritt meine größte Sorge. Hatte ich doch von dem guten Essen auf der Switzerland II geschwärmt, wollte ich nicht, dass unsere Freunde nun enttäuscht sein müssten. Diese Sorge, aber erwies sich als unbegründet, wenn auch allerdings die gesamte Präsentation auf der Switzerland II, einen wertigeren Eindruck hinterließ. Aber diesen Vergleich, konnten nur Ingrid und ich anstellen.

DER SERVICE
Über den Service meckern wir selten,  da wir keine besondere Aufmerksamkeit beanspruchen.Über kleine Fehler, die hier - wie überall immer wieder vorkommen, sind wir bereit, hinweg zu sehen. Dafür, dass es sich  hier um eine Jungfernfahrt handelte und noch nicht alles eingespielt sein konnte, lief alles gut und ohne Störungen für die Passagiere. Die Reiseleiterin KARIN von Air Maritime, hatte alles gut im Griff. Zudem machte sie unaufdringlich, auf interessante Auffäligkeiten, der Uferseiten aufmerksam. Ferner kümmerte sie sich um Ortbeschreibungen und Pläne, wo immer es wünschenswert und möglich war.

Die musikalische Begleitung dieser Reise war allerdings eher schwach. Der Alleinunterhalter wurde seiner Aufgabe, z.B. an den Abenden Tanzmusik zu bieten, nach unser aller Geschmack, nicht gerecht. Andere Highlights, wie z.B. eine Crew-Show, wurden nicht angeboten.

ZUSAMMENFASSUNG,  KREUZFAHRTERLEBNIS
Mit einer Hochseekreuzfahrt, ist so eine Flusskreuzfahrt aus verschiedenen Gründen nichtvergleichbar. Somit hielt sich die Begeisterung bei den Frauen doch in Grenzen. Eine Fahrt, z.B. bis an das Schwarze Meer, könnten sich die Frauen, nicht so gut vorstellen, während wir Männer, da durchaus einen Reiz darin sehen würden. Allerdings würde mich ein so schwaches Unterhaltungsprogramm, wie es hier die Rigoletto geboten hatte, tatsächlich zunächst auch etwas abschrecken.

Ob größere Flussschiffe mit einer Ausstattungen wie Poolbereich, Whirlpool, Sauna und  Fitnessraum, wirklich mehr Kreuzfahrtgefühl aufkommen lassen, vermag ich so nicht zu sagen, Aber alles das fehlte hier auf der Rigoletto, wenn wir mal von drei, auf dem Außendeck stehenden Geräten absehen. 
Die Rigoletto war trotz des Preisangebotes, nur zu 70%  belegt. Ob sich damit die schlechte Unterhaltungsleistung begründen lässt, weiß ich natürlich nicht. 
Ich hoffe, dass wir irgendwann dann doch mal wieder eine Flussfahrt buchen werden, wo diese Schwächen, nicht so zu spüren sind. 

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